- Enkaustik
- En|kaus|tik 〈f. 20; unz.〉1. antike Maltechnik, bei der enkaust. Farben heiß mit Pinsel od. kalt mit heißem Spachtel aufgetragen werden; Sy Wachsmalerei2. Verfahren, Gips- od. Marmorbildwerke mit flüssigem Wachs zu überziehen, um ihnen ein elfenbeinähnl. Aussehen zu geben[<grch. en „hinein“ + kausis „das Brennen“]
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En|kaus|tik, die; - [griech. egkaustike̅̓ (téchnē), eigtl. = zum Einbrennen gehörende (Kunst), zu: kaustikós, ↑ kaustisch] (Kunstwiss.):(in der griechischen Antike entwickeltes) Malverfahren, bei dem die Farben durch Wachs gebunden sind.Dazu:en|kaus|tisch <Adj.>.* * *
Enkaustik[griechisch, eigentlich »zum Einbrennen gehörende (Kunst)«] die, -, Maltechnik, bei der die Pigmente durch auf bestimmte Weise behandeltes Wachs gebunden sind. Während man heute elektrisch heizbare Malinstrumente verwendet, wurden in der griechischen Antike die erwärmten Wachsfarben mit dem heißen Metallspachtel aufgetragen und anschließend durch Hitzeeinstrahlung (durch glühende Eisen) eingebrannt. Bindemittel war das »punische Wachs«, das man aus Bienenwachs durch Behandlung mit Soda und Aufkochen mit Meerwasser herstellte. Wieder entdeckt wurde diese im 6. Jahrhundert n. Chr. in Vergessenheit geratene Technik (lediglich in der byzantinischen Ikonenmalerei lebte sie bis ins 12. Jahrhundert fort) trotz vieler Versuche seit dem 16. Jahrhundert erst im 20. Jahrhundert. Die Enkaustik auf Holz, Marmor, Elfenbein und Leinwand ist v. a. für die verlorene antike Tafelmalerei bezeugt, aber auch für die Fassung von dorischen Tempeln und von Skulpturen. An der Trajanssäule in Rom wurden Spuren von Enkaustik entdeckt, auch sind ägyptische Mumienporträts (1.-4. Jahrhundert n. Chr.) in Enkaustik erhalten.* * *
Universal-Lexikon. 2012.